In Würde an sich selbst bauen

Fünf Wege zu würdevollen Transformationsprozessen

Gekürzte Version

Veränderungen sind Teil des Lebens und begleiten uns von der Wiege bis ans Sterbebett. Nichts bleibt, wie es ist. Alles verändert sich. Das ist der Lauf der Dinge. Dennoch befinden wir uns in einer neuen Zeit der Veränderungen. Allerorts wird nach ihr gerufen. Sie muss schnell gehen. Und wirken. Doch übereilte und unüberlegte Veränderungen scheitern im Regelfall am Wirken. Ob Veränderungen uns erfolgreich in unseren Herausforderungen unterstützen und neue hoffnungsvolle Wege gehen, oder sich aus Altem, Abgelebtem nähren, hängt aus meiner Sicht stark davon ab, ob Würde das Fundament des Veränderungsprozesses ist.

Würde ist der Schlüssel

Nachhaltig wirkende Veränderungen sind vor allem eines: innere Arbeit. Es gilt vorab das Problem zu erkennen und auch zu spüren. Wir müssen uns unter Umständen auch unangenehme Fragen stellen und sich damit auseinandersetzen, welche Konsequenzen unsere persönlichen Entscheidungen auf unser Umfeld und die Umwelt haben. Erst wenn wir das geschafft haben, können wirksame Veränderungsprozesse in Gang gesetzt werden. Alles andere sind wenig nützliche Scheinaktionen.

Da das Erkennen und Spüren eines Problems und das Sichtbarmachen seines Impacts keine einfachen Prozesse sind, sollte man sich idealerweise von Expert:innen – beispielsweise in Form eines Coachings – begleiten lassen. Mit diesen Expert:innen an unserer Seite und Würde als Kompass in der Hand kann Führung erfolgreich ins 21. Jahrhundert gebracht werden. Sustainability, Diversity, Equity & Inclusion inklusive der Lösung unseres größten Problems – der Klimakrise – können nur mit Würde erreicht werden.

Wie wir an uns selbst in Würde bauen und so über uns hinauswachsen können

Allen Veränderungsprozessen geht eine Vision oder ein Wunsch voraus. Das ist der Beginn des inneren Hausbaus. Ganz zu Beginn stelle ich ähnlich Architekt:innen am Beginn eines Bauprojekts vor allem drei Fragen:

Die drei Qualitäten von Veränderungsprozessen

Aus meiner Erfahrung in der Begleitung von Veränderungsprozessen brauchen wir für würdevolle Veränderungen zudem drei Qualitäten.

Wertschätzung

Es gilt sowohl den eigenen Wert als auch den Wert der anderen und deren Position zu erkennen und zu schätzen. Wertschätzung kommt immer dann, wenn sie ernst gemeint ist.

Interaktion/Beziehung

Stellen Sie sich folgende Fragen: Wie sehen meine Beziehungen aus? Sind diese sicher? Habe ich Vertrauen? Werde ich gesehen, gehört? Ist mein Gegenüber da? Werden meine Grenzen gewahrt? Wahre ich die der anderen? Die Frage nach der Sicherheit von Verbindungen ist von großer Bedeutung. Gerade in Veränderungsprozessen.

Innere Haltung

Es geht um inneres Gleichgewichtigkeit und Augenhöhe – sowohl mir selbst als auch anderen gegenüber. Wie sehe ich mein Gegenüber? Kleiner oder größer als mich? Wie sehe ich mich selbst anderen gegenüber? Kleiner oder größer als mein Gegenüber? Es ist wichtig sich immer auf Augenhöhe zu begegnen, egal in welcher Position wir uns oder andere sehen. Die innere Haltung zu stärken, kann viel in Bewegung bringen. In jedem Fall bringt sie uns an einen inneren (erwachsenen) Ort, an dem uns unsere vollen Ressourcen zur Verfügung stehen.

Fünf Wege zu würdevoller Veränderung

Da Veränderungen natürlich sind und wir ohnedies nicht um sie herumkommen, macht es Sinn, sie anzunehmen, anstatt gegen sie anzukämpfen, unsere Haltung ihr gegenüber zu ändern und sie vor allem mit Würde anzugehen.

  • AKTIV

Bringen Sie sich aktiv in den Veränderungsprozess ein. Was kann ich aktiv einbringen? Finden Sie den Ort, an dem Sie aktiv mitgestalten können. Was will ich beibehalten? Was soll sich ändern? Was ist die Chance dabei?

  • FORMEL

Auch wenn wir den Event manchmal nicht steuern können, so haben wir Macht über unsere Reaktion darauf. Oft viel mehr als uns bewusst ist. Diese unsere Reaktion ist es auch, die eine entscheidende Auswirkung auf das Ergebnis hat. Der Event selbst spielt eine untergeordnete Rolle. Oder um es mit den Worten von Viktor Frankl zu sagen: Zwischen Reiz und Reaktion gibt es einen Raum. In diesem Raum haben wir die Freiheit und die Macht, unsere Reaktion zu wählen.

  • STORY

Überlegen Sie sich, welche die Geschichte sein soll, die Sie später einmal erzählen wollen. Und fangen Sie an sie zu schreiben und zu leben. Ihre Story ist bei weitem wichtiger als die der anderen über Sie. Nutzen Sie das Paradigma der self-fulfilling prophecy! Erzählen Sie Geschichten, die Sie gerne in die Realität umgesetzt sehen würden.

  • INTUITION

Hören Sie auf Ihre Intuition. Meist wissen wir sehr genau, wann eine Verän-derung ansteht. Je früher wir auf unsere innere Stimmung hören und ihr Raum geben, desto leichter wird uns eine Veränderung fallen. Ein Spaziergang oder 5 Minuten Stille am Tag können einem ein besseres Gefühl geben und Raum für diese innere Stimme schaffen.

  • TUN

Schieben Sie anstehende Veränderungen nicht auf. Bauen Sie notwendige Ressourcen auf, nähren und erholen Sie sich, bevor Sie diese angehen, aber lassen Sie diesen Prozess nicht schleifen, denn das Aufschieben kostet wertvolle Kraft.

Lesen Sie den vollständigen Artikel